Proust lesen Tag 120-Sodom und Gomorrha-Albertine

Hamburg:entgegen der Gewohnheit ist der Zug pünktlich. Noch ist der Wind warm. Auf der Mönckebergstrasse spielen ein paar junge Typen Schlagzeug auf Mülltonnen. Es groovt. Die Saison ist beendet, die Touristenströme ebben ab.

Viel Polizei, auch Helikopter, Streifenwagen bilden Barrikaden. HSV hat gegen Sankt Pauli gespielt. Ich befinde mich auf dem Rückweg.

Proust:

Marcel auf dem Weg zu den Verdurins, wird von einer Betriebsstörung der Straßenbahn ausgebremst. Nachgelesen: Die Bahn verbindet die verschiedenen Welten, Verdurin, Sodom, Gommorrha, La Raspelliere und Balbec. In diesem Falle will Marcel zu den Verdurins, bei denen sich später zeigen wird, dass sie im Wandel der Gesellschaft die Aufsteiger sind und macht statt dessen einen Stopp im Kasino, somit wendet er sich der Welt Gomorrhas zu

Cottard (Verbindung zur Welt der Verdurins) begleitet ihn. Marcel trifft dort wie erwartet auf Albertine, die in Ermangelung junger Männer mit ihrer Freundin Andree tanzt.  Cottard weist Marcel daraufhin, dass die Brüste der Beiden sich beständig berühren und glaubt sie befänden sich auf dem Höhepunkt der Lust. Das Misstrauen bei Marcel ist geweckt, er hält eine Neigung Albertines zu anderen Frauen für möglich. Er beginnt in gewohnter Intensität um dieses Thema zu kreisen.

 

Wetter:

Ein Kolonie Eichelhäher in der Konifere, sie kreischen und krakeelen in Variationen. Die Sonne geht rot auf. Bei 8 Grad ist es herbstlich kühl, fast schneidende Luft. Die Sommerblumenmischung fröstelt.

Proust lesen-Tag 119

Habe in einem neuen BLOG-Beitrag Deinen Maccaroni-Cheese in Katzenfutter verwandelt, was an sich nicht tragisch ist. War aber im übrigen nicht so nett, wie man das von Mit-Bloggern vielleicht erwartet. https://leolaeufer.com/

  1. Wichtig erscheint mir der Ausgangspunkt: Ich fand Proust in unserem Keller, vermutlich hatte der Gatte die Recherche mit in die Ehe geschleppt und mir somit das Vergnügen beschert auf diese 7 Bände zu stoßen, als ich eigentlich nach Marmeladengläsern suchte.
    Ausgangspunkt Nummer zwei: kein Abitur, kein Studium, kein geisteswissenschaftliches Training, eher so ala Bitterfelder Weg: Proust von unten.
    3. Grundvorausetzung: Vollzeitjob im pädagogischen Bereich, mit 3 pubertierenden Kindern. Vielleicht gibt es ein Tabu das besagt, mit solchen Voraussetzungen, lass lieber die Finger davon, wäre ja sonst schade um Proust und so weiter…
    Ja, ist schnell und kurz abgehakt im Moment, Vergleich mit dem abgebremsten Porsche passt.
    Grundfrage für mich war:
    geht das mit Proust im Alltag und mangelnder Bildung oder geht es nicht. Im Moment sieht es tatsächlich so aus als würde das nicht funktionieren und dann nehme ich eben das mit, was sich mitnehmen lässt, darauf habe ich übrigens in vergangenen Posts immer wieder hingewiesen. Es ist leider eher ein Projekt für mich als für den Leser. Kommentare finde ich immer bereichernd, bzw. meistens.Wenn dir das nicht anspruchsvoll genug ist tut mir das leid. Du musst dir das ja nicht ansehen bzw. lesen:). Ändern werde ich es nicht.

Proust lesen Tag 118-Sodom und Gomorra

Marcel denkt in seinem Hotelzimmer,  an seine verstorbene Großmutter und sucht im Styx der Gedanken nach ihren Spuren. Sie ist verloren.

Nachgelesen: ” Die Erinnerung an seine Großmutter und damit die Trauer über ihren Tod überfällt Marcel förmlich.. An den ersten Tagen kann er in Balbec  das Hotel kaum verlassen. Es ist die Verbindung zu seinem altem Ich.

Ich war viel im Internet unterwegs, hab auf einen Sturm gewartet der nicht kam, Maccaroni Cheese gekocht-weil wir nichts anderes da hatten und versucht die Kopfschmerzen auszuhalten. Lesen konnte ich so nicht. Deshalb ist der heutige Post so kurz und inhaltsleer. Der Vorort liegt wie verlassen, vor Kälte und Regen schlotternd. Nur ein Eichhörnchen lief über die Straße.

Später ging ich mit dem Gatten noch eine lange Hunderunde im Mondschein. Warm eingepackt erschien das Wetter nun nahezu mild, kein Mensch auf der Straße, ein Gulli rauschte. Es roch nach Feuerholz und Laub, windstill.

 

 

 

Proust lesen Tag 115-Sodom und Gomorra

Mit einem Klacken fallen, die Eicheln vom Baum, eher springen sie. Junge Eichhörnchen  springen hinterher.  Es ist bereits recht warm als ich zur Arbeit gehe, später als sonst.

Libellen fliegen zusammen mit Wespen immer dicht über den Sand, als würden sie die Ritterburg observieren, die später ein paar Füßen zum Opfer fällt.

Die Erkältung hat auf mich übergegriffen, das Aspirin überdeckt die Halsschmerzen, aber nicht den Schnupfen.

Der Tag hat zu wenig Stunden.

Proust: Endlich hat Marcel die Soiree verlassen. Bei Francoise, die eilig die Schüsseln wegräumt (sie hatte nur ein paar Happen gegessen), fühle ich mich wohler.

Marcel erwartet Besuch, Albertine hat sich angekündigt.

Proust lesen Tag 114-Sodom und Gomorra

Kiel:

Es wird wieder warm und die spät ausgesäte Wildblumenmischung steht in voller Blüte.

Der Sommer gibt nicht auf

Schwebwespen sind unterwegs, überall blüht der Hornsauerklee.

Proust: Bei der Soiree wird Swann gemieden, weil er für Dreyfus ist, Saint Loup schwärmt von Bordellen. Die Welten Guermantes, Sodom und Juden sind übereinandergelegt. (Nachgelesen)

Proust lesen Tag 113-Sodom und Gomorra

Abends auf der NordArt gewesen.

rpt

dav

IMG_20180915_191744.jpg

J

Proust: Auf der Soiree von Madame Guermantes. Man findet sich in den Lastern, zum Beispiel diesem: des stundenlangen Monologisierens. Proust nimmt hier Mechanismen aufs Korn, die man auch heutzutage vorfindet, nur das das alles natürlich in kleineren Rähmchen abläuft.

“Eine Dame der Gesellschaft aber hat nichts zu tun, und wenn sie im Figaro liest: “gestern haben der Fürst und die Fürstin von Guermantes eine große Soiree gegeben und so weiter”, ruft sie bestürzt: Wie! Vor drei Tagen erst habe ich eine Stunde mit Marie-Gilbert gesprochen, und sie hat mir nichts davon gesagt!” Dann zerbricht sie sich den Kopf , um herauszubekommen, was sie den Guermantes wohl angetan haben könnte.

Charlus beobachtet ungeniert junge Männer, es wird über Dreyfus diskutiert