Donnerstag mit Wasserhose oder der Kunst ein poetisches Leben zu führen

“Schau” sagte x. Zeigte auf´s Meer. Dann sah auch ich es. Eine Windhose glitt über das aufgeregte Wasser.

Fauchende Gewalt.

Ich las Espedal “Gehen oder die Kunst ein wildes und poetisches Leben zu führen”, wohnte im Fass. Campingplatz. Ostsee. Herbst. Ich wollte mich gerade einrichten, da stiegen zwei an Land.

“Wir sind eure Nachbarn”, rief einer, der aus dem Boot stieg. Und: “Mein Gott, wir waren auf dem Wasser, als dieses Ding losging.”

“Glück gehabt”, sagte ich und dachte: noch einmal so jung sein. Raus aufs Meer, wie Hemingways alter Mann. Man sollte solche Wünsche nicht denken.

Ich las, während die Wellen riefen.

Es war mein letzter Urlaub mit X. Nichtsahnend ich.

Eicheln klackten wie Geschosse. Auf das Tonnendach. In der Nacht. In wenigen Tagen würde November sein.

Am nächsten Morgen gingen die Angler auf See, kehrten Mittags mit Beute zurück.

X und ich zerlegten den Fisch anhand von Youtube Videos.

Letztes Supper.

Wenig später stand nichts mehr auf dem Platz, an dem es gewesen war.

War Espedal Schuld? Das Meer? Der Wind?

Der Wind nahm die Kinder als Pfand Ich rief. Wind!, was soll ich mit der Freiheit ohne die Kinder? Sie sind das Beste was mir je passierte!

Der Wind antwortete nicht. Er antwortet nie.

X. war ins Boot gestiegen und abgelegt.